Programme, die sich streng an Apples Software-Designrichtlinien für macOS halten und nicht tief in das Betriebssystem integriert werden müssen, werden üblicherweise über einen einfachen „Ziehen-und-Ablegen“-Vorgang installiert. Das heißt, es ist gar keine eigentliche Installation notwendig, sondern Sie ziehen lediglich das Programmsymbol in einen Ihrer Programmordner und können das Programm sofort starten.
macOS legt allerdings automatisch zusätzliche Dateien an, wenn Sie mit einem neuen Programm arbeiten, zum Beispiel Dateien, um Ihre persönlichen Einstellungen pro Benutzer zu speichern, oder Cache-Dateien für heruntergeladene Dateien, wenn Programme auf das Internet zugreifen, um nach automatischen Aktualisierungen zu suchen, usw. Sie können ein solches Ziehen-und-Ablegen-Programm einfach deinstallieren, indem Sie sein Symbol in den Papierkorb ziehen. Dies wird allerdings nicht die gerade erwähnten Hilfsdateien mit entfernen. Hierbei kann jedoch der Deinstallationsassistent von TinkerTool System helfen.
Die Aufgabe des Deinstallationsassistenten besteht darin, Ihnen dabei zu helfen, alle zugehörigen Komponenten zu identifizieren, die möglicherweise von der Software-Komponente angelegt wurden, die Sie entfernen möchten. Sie können TinkerTool System diese anderen Dateien und Ordner ebenso entfernen lassen, wodurch der gesamte Computer bereinigt wird. Konkret gibt es vier Löschungsstärken, zwischen denen Sie wählen können:
Falls Sie die Löschungsstärken (3) oder (4) verwenden, erlaubt Ihnen TinkerTool System, Dateien und Ordner zu löschen, die anderen Benutzern gehören. Dies ist eine gefährliche Auswahl, die nur von erfahrenen Systemverwaltern benutzt werden sollte. Bitte prüfen Sie jedes Objekt sorgfältig, bevor Sie es tatsächlich löschen.
Es gibt Programme, die vollständig verbergen, wo und wie sie Daten oder Dokumente speichern, die Sie mit solch einem Programm anlegen („shoebox apps“). Andere Programme geben Ihnen möglicherweise die Gelegenheit, selbst Dateinamen für Dokumente zu wählen, verwenden aber ebenso ihre eigene private Ablage, um die Dateien zu speichern. Bitte berücksichtigen Sie, dass die Benutzerdokumente solcher Programme möglicherweise mit entfernt werden, wenn Sie eine Deinstallation durchführen.
Bevor irgendein Objekt entfernt wird, wird jedes betroffene Element von TinkerTool System aufgelistet. Sie können dann für jedes einzelne Objekt entscheiden, ob Sie es tatsächlich entfernen möchten oder nicht. Führen Sie die folgenden Schritte durch:
Beachten Sie, dass jetzt noch nichts entfernt wird. TinkerTool System analysiert grundsätzlich erst Ihre Auswahl und zeigt die Elemente an, die betroffen sein würden. Das Programm beginnt die Suche nach Objekten, nachdem Sie den Knopf Entfernung vorbereiten … gedrückt haben. Sie können die Suche jederzeit unterbrechen und abbrechen, indem Sie den Stopp-Knopf drücken, der während des Suchvorgangs angezeigt wird. Eine Suche kann mehrere Minuten dauern, falls Ihr Computer oder das Netzwerk viele Benutzer-Accounts beherbergen und Sie eine der Löschungsstärken ausgewählt haben, die alle Benutzer betreffen.
Nachdem die Suche zu Ende ist, werden alle Kandidaten für die mögliche Entfernung in einer Tabelle aufgelistet. Die Tabelle enthält die folgenden Spalten:
Die Gesamtzahl ausgewählter Objekte und der Gesamtspeicherplatz werden rechts unterhalb der Tabelle angegeben. Die beiden Knöpfe in der linken Ecke lassen Sie auswählen,
TinkerTool System erlaubt es Ihnen nicht, die Sicherheitsfunktionen von macOS zu umgehen. Obwohl Ihnen dieses Feature gestattet, Objekte zu löschen, die anderen Benutzern gehören, kann dies nicht ausgenutzt werden, um die Inhalte privater Dateien auszuspionieren. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, Detailinformationen über Dateien abzurufen, die weder Ihnen, noch dem Betriebssystem gehören. Ebenso können Objekte nicht in den Papierkorb geworfen werden, auf die Sie keinen Zugriff haben.
Die ausgewählten Objekte werden entfernt, sobald Sie den Knopf Entfernen drücken. Alle Objekte bleiben unberührt, wenn Sie den Knopf Abbrechen verwenden.
TinkerTool System erstellt automatisch einen detaillierten Bericht über die Komponenten, die Sie entfernen. Er wird während und nach dem Entfernungsvorgang angezeigt. Nach Abschluss des Vorgangs können Sie den Bericht entweder in eine Textdatei sichern oder ihn durch Drücken der entsprechenden Knöpfe im Berichtsdialogfenster ausdrucken.
Die Liste der zur Löschung vorgeschlagenen Objekte wird nach Apples Richtlinien für macOS-Softwaredesign berechnet. Beachten Sie, dass einige wenige Programme sich möglicherweise nicht voll an diese Richtlinien halten. In diesem Fall ist die Liste der Löschungskandidaten unvollständig. Das heißt, es könnte Objekte geben, die von dem im Mittelpunkt stehenden Programm angelegt wurden, die aber in der Liste fehlen. Es könnte auch passieren (dies ist allerdings sehr unwahrscheinlich), dass Objekte in der Liste enthalten sind, die gar nicht vom ausgewählten Programm angelegt worden sind, so dass sie nicht gelöscht werden sollten. Bitte prüfen Sie jedes Objekt sorgfältig, bevor Sie die Entfernungsfunktion nutzen.
Wenn Sie ein Programm entfernen, das in die Liste Ihrer Anmeldeobjekte eingetragen ist, wird es auch von dort entfernt, ohne dass dies in der Liste der Löschungskandidaten erwähnt wird. Aus technischen Gründen ist diese Bereinigung auf den aktuellen Benutzer beschränkt, auch wenn Sie eine Löschungsstärke eingestellt haben, die alle Benutzer umfasst.
TinkerTool System enthält mehrere Sicherheitsfunktionen, die es nicht zulassen, dass wichtige Teile des Systems entfernt werden. Sie können keine Komponenten entfernen, die offizieller Bestandteil von macOS sind. Sie können auch keine Programme entfernen, die gegenwärtig auf dem lokalen Computer laufen.
Sie sollten diese Funktion niemals für Softwarekomponenten nutzen, die nicht über einen Ziehen-und-Ablegen-Vorgang installiert wurden. Programme, die mit einem eigenen Installationsprogramm geliefert wurden oder das Installationsprogramm von macOS verwendet haben, hatten üblicherweise einen technischen Grund dafür. In diesem Fall ist es sehr wahrscheinlich, dass mehr als die üblichen Komponenten auf dem System installiert wurden, so dass diese nicht den Regeln für in sich abgeschlossene Programme folgen. Der Deinstallationsassistent ist für diesen Fall nicht ausgelegt. Sie sollten solche Programme nur nach den Anweisungen ihrer Hersteller entfernen.
Sie können TinkerTool System dazu benutzen, Programme mit besonderen Wahlmöglichkeiten zu starten, die nicht dem Standard entsprechen, wie er von Finder, Dock oder Launchpad üblicherweise angenommen wird. Die folgenden Sondereinstellungen sind möglich:
Die letzten beiden Auswahlmöglichkeiten dürfen gleichzeitig eingeschaltet werden. macOS wird allerdings versuchen, diesen Konflikt aufzulösen, so dass mindestens ein Programm sichtbar bleibt. Das Detailverhalten kann von der Betriebssystemversion abhängen, die Sie nutzen.
Zusätzlich zu Benutzerrechten unterstützt macOS weitere Funktionen, um die Privatsphäre von Benutzern zu bewahren und Daten zu schützen. Einer dieser Mechanismen basiert auf Datenschutzeinstellungen, die bezüglich Programmen verhindern, dass auf bestimmte Bereiche persönlicher Daten zugegriffen werden kann. Beispielsweise kann der Zugriff auf die persönlichen Kalender der Benutzer so konfiguriert werden, dass nur das Programm Kalender von macOS die Erlaubnis hat, die Kalendereinträge zu verarbeiten, nicht jedoch andere Apps, selbst wenn diese Apps von dem Benutzer gestartet worden sind, dem der Kalender gehört.
Die Entscheidungen, welche Programme Zugriff auf welche Gebiete haben, werden von macOS in einer Datenschutzdatenbank gespeichert. Alle Einträge können in der Tabelle unter Systemeinstellungen > Datenschutz & Sicherheit eingesehen werden. TinkerTool System bietet eine Bedienerschnittstelle, um Apples offizielles Verfahren zu verwenden, diese Erlaubniseinträge zurückzusetzen. Die Entscheidungen, die in der Vergangenheit bezüglich des Zugriffs auf persönliche Datenbereiche gemacht wurden, werden rückgängig gemacht und die Werkseinstellung wiederhergestellt. Dies bewirkt, dass die betroffenen Apps ihr Zugriffsrecht verlieren und den Benutzer noch einmal nach einer Entscheidung fragen, wenn das nächste Mal ein Zugriffsversuch auf persönliche Daten stattfindet.
Beachten Sie, dass die Einstellungen systemweit gültig sind und für alle Benutzer wirksam werden.
Die Anzahl der angezeigten Punkte kann sich je nach Betriebssystemversion stark unterscheiden.
Um gegen bösartige Software gewappnet zu sein, verwendet macOS verschiedene Sicherheitstechniken, die sich gegenseitig ergänzen:
TinkerTool System kann eine gegebene Software-Komponente — entweder eine komplette Anwendung, ein Code-Paket wie z.B. ein Plugin, eine ausführbare Datei oder ein signiertes Plattenabbild zur Softwareverteilung — gegen alle erwähnten Sicherheitsüberprüfungen auswerten, wobei alle Details angezeigt werden. Dies erlaubt es Ihnen, die Integrität, die Quelle und die allgemeine Sicherheitsbewertung dieser Software zu prüfen.
Das Prüfen eines Programms ist sehr einfach. Führen Sie die folgenden Schritte durch:
TinkerTool System und die Sicherheitsfunktionen von macOS werden die ausgewählte Software nun analysieren. Dies kann einige Sekunden Zeit benötigen, abhängig von der Größe des Pakets und der Zahl der eingebetteten Unterkomponenten. Die Ergebnisse werden in der unteren Hälfte des Fensters angezeigt:
Viele Programme, die Teil von macOS sind, werden mit der Gatekeeper-Einschätzung Ablehnen angezeigt. Dies ist kein Fehler, sondern das korrekte Ergebnis. Die meisten Apples eingebauter Programme halten in der Tat Apples eigene Sicherheitsrichtlinien nicht ein. Dies spielt jedoch keine Rolle, da die betroffenen Programme nicht aus dem Internet heruntergeladen wurden und aus einer Quelle stammen, der Apple traut.
Alle ausführbaren Dateien, die nicht die Form eines macOS-Programmpakets aufweisen, werden grundsätzlich von Gatekeeper abgelehnt. Beispiele sind Befehlszeilenprogramme oder Plugins. Dies ist das korrekte und beabsichtigte Verhalten.
Code kann anonym versiegelt werden, d.h. ohne eine gültige Unterschrift anzugeben. Dies wird als Ad-Hoc-Signatur bezeichnet und durch eine dementsprechende Markierung in der Zeile Siegel unterzeichnet von angegeben.
Ein Plattenabbild zur Softwareverteilung kann mehrere Programme enthalten. Wenn Sie eine solche Abbilddatei (DMG) testen, zeigt TinkerTool System nur die Sicherheitsbewertung für den Container selbst an. Daten, die ausschließlich Programme betreffen (wie Sandbox-Schutz), fehlen in der Übersicht. Eine versiegelte Abbilddatei sollte garantieren, dass deren prüfsummengeschützter Inhalt ebenso authentisch ist. Wenn Sie jedoch die tatsächlichen Prüfergebnisse für die einzelnen Programme sehen möchten, müssen Sie das Abbild öffnen und TinkerTool System auf eine der Dateien darin verweisen.
Nur moderne Plattenabbilder können signiert sein. Diese Sicherheitsfunktion wird hauptsächlich für Softwareprodukte eingesetzt, die sich an macOS 10.12 Sierra oder höher richten.
Apple hat eine Vielzahl von Befugnissen definiert, die undokumentiert bleiben, also der allgemeinen Öffentlichkeit nicht bekannt sind. Nur Apple und in einigen Fällen ein paar ausgewählte Entwickler, die Probleme mit der Sandbox über den Standardsatz von Befugnissen in ihren Programmen sonst nicht lösen konnten, haben die Erlaubnis, diese undokumentierten „Löcher“ in der Sandbox zu nutzen. TinkerTool System listet solche Befugnisse unter dem Stichwort Inoffizielle Befugnis auf und gibt den internen Namen an, den Apple für das diesbezügliche Recht verwendet.
Falls Sie macOS 14 oder höher verwenden, bieten macOS und TinkerTool System zwei zusätzliche Prüfungen an, die für Entwickler unabhängiger Software interessant sind. Für Programme, die nicht für den Apple App Store, sondern für den unabhängigen Vertrieb entwickelt wurden, gelten andere Sicherheits- und „Verpackungs“-Regeln. Entwickler können testen, ob die derzeitigen Sicherheitseinstellungen, Signaturen und Paketierung eines Programms so gestaltet sind, dass dieses Programm
Schlägt der Test fehl, wird Apple die Annahme des Programms verweigern, bzw. Gatekeeper wird den Start des Programms verhindern.
Die Ergebnisse der Tests werden teilweise in englischer Sprache angezeigt, was den Gepflogenheiten der Software-Entwicklung entspricht.
Wenn Ihr System und das gerade gewählte Programm die Voraussetzungen erfüllen, können Sie die Tests wie folgt durchführen:
Nach etwas Wartezeit werden die Ergebnisse in einem weiteren Dialogfenster angezeigt. Alle erkannten Fehler, Probleme und Hinweise werden in einer Tabelle aufgelistet. Details werden nach Anklicken einer Tabellenzeile im unteren Bereich des Fensters eingeblendet. Ist eine bestimmte Datei im Programmpaket betroffen, können Sie diese durch Anklicken des Lupensymbols im Finder aufdecken lassen. Stellt Apple Handbücher oder ähnliche Dokumentation mit näheren Informationen über dieses Problem bereit, können Sie diese durch Anklicken des Kompasssymbols über Ihren Standard-Webbrowser im Internet abrufen.