Ein Link im Dateisystem ist eine zusätzliche Darstellung einer existierenden Datei, oder — in manchen Fällen — eines Ordners. Diese Darstellung kann dazu benutzt werden, um an einem anderen Ort einen weiteren Bezug auf die Datei herzustellen, d.h. in einem anderen Ordner oder auf einem anderen Plattenlaufwerk, oder unter einem anderen Namen. macOS unterstützt drei Arten von Links:
Der macOS-Finder ist nur in der Lage, Aliase anzulegen. Wenn der Finder einen symbolischen Link anzeigt, wird er ebenso als Alias dargestellt, um die Situation für unerfahrene Benutzer zu vereinfachen. Solche Objekte werden mit einem runden Pfeil zusätzlich zu ihrem normalen Symbol gekennzeichnet. Aliase stellen eine Technik dar, die aus dem klassischen Mac OS übernommen wurde, und in bestimmten Fällen müssen Programme die Alias-Technik ausdrücklich unterstützen, um auf das Originalobjekt zuzugreifen, auf das der Alias verweist. Links dagegen werden vom Betriebssystem selbst ausgewertet, sollten daher also in allen Programmen funktionieren.
Genauer betrachtet unterscheiden moderne Versionen von macOS zwischen klassischen Mac OS-Aliasen, die inzwischen als veraltet und missbilligt gelten, und modernen Aliasen, die auf sogenannten Bookmarks basieren.
Da der Finder keine symbolischen Links oder feste Links anlegen kann, fügt TinkerTool System diese fehlenden Funktionen hinzu. Führen Sie die folgenden Schritte durch, um Links anzulegen:
macOS unterstützt ein spezielles Schutzattribut, mit dem Dateien oder Ordner versehen werden können. Wenn Sie ein Objekt als geschützt markieren, ist es nicht mehr möglich, dieses zu verändern oder zu löschen. Jede Änderung erfordert, dass der Schutz vorher entfernt wird. Der macOS-Finder verwendet ein Schlosssymbol, das zusätzlich zum normalen Symbol angezeigt wird, um ein geschütztes Objekt darzustellen. Aus diesem Grund verwendet man manchmal auch die Sprechweise, ein solches Objekt wäre „gelockt“, also mit einem Schloss versehen (engl. lock heißt Schloss). In der Fachsprache bezeichnet Lock aber auch etwas anderes, nämlich die Markierung eines Objektes mit der Bedeutung, dass dieses gerade von einem Programm exklusiv benutzt wird. Dies ist hier jedoch nicht gemeint.
TinkerTool System bietet an, die Schutzmarkierung nicht nur für einzelne Objekte, sondern für eine ganze Hierarchie von Dateien oder Ordnern, die sich in einem zuoberst liegenden Ordner befinden, zu setzen oder zu entfernen. Um mit Schutzattributen zu arbeiten, führen Sie die folgenden Schritte durch:
Einige Nicht-Macintosh-Dateisysteme sind nicht in der Lage, die Schutzattribute zu unterstützen. In diesem Fall bestätigt das Betriebssystem eventuell, die Schutzmarkierung wäre erfolgreich gesetzt worden, obwohl sich das Objekt immer noch im ungeschützten Zustand befindet.
In Ergänzung zur Schutzmarkierung, die auch auf der UNIX-Ebene von macOS unterstützt wird, unterstützt das Betriebssystem auch einige Attribute auf hoher Systemebene, die aus dem klassischen Mac OS übernommen wurden.
Obwohl wir die Typ- und Erzeugercodes als HFS-Codes bezeichnen, sind sie nicht auf die Dateisysteme HFS und HFS+ beschränkt. macOS kann diese Attribute auf fast jedem Dateisystem emulieren.
Um diese Attribute höherer Systemebene zu ändern, führen Sie die folgenden Schritte durch:
Typcodes und Erzeugercodes müssen entweder durch vier Zeichen aus dem Zeichenvorrat ASCII eingegeben werden, oder über vier beliebige Bytes, die über acht Hexadezimalziffern (die Ziffern 0 bis 9 und die Buchstaben a, b, c, d, e, f oder A, B, C, D, E, F) angegeben werden müssen. Das Programm erkennt automatisch an der Länge Ihrer Eingabe, was Sie meinen. Bitte beachten Sie, dass bei Codes, die per ASCII eingegeben werden, Groß- und Kleinschreibung eine Rolle spielt. Beispiele für gültige Codes sind:
Um einen Typ- oder Erzeugercode von einer Datei zu entfernen, löschen Sie den Eintrag im entsprechenden Code-Feld vollständig und drücken Sie Anwenden. TinkerTool System kann Ihnen nicht dabei helfen, Typ- oder Erzeugercodes von bekannten Dokumenten oder bekannten Programmen auszuwählen. Sie müssen die richtigen Codes im Vorhinein wissen.
Auch wenn es technisch möglich ist, HFS-Typattribute für Ordner zu speichern, war die Bedeutung hiervon im klassischen Mac OS undefiniert und Apple hat dies nie offiziell unterstützt. Aus diesem Grund lässt es TinkerTool System ebenso nicht zu, diese Attribute an Ordner zu knüpfen.
Bitte beachten Sie, dass Sie kein Ziehen-und-Ablegen oder Dateidialoge mehr für Objekte verwenden können, die unsichtbar sind. Sie müssen den vollen UNIX-Pfad des Objektes angeben, um es von einem Programm aus nutzen zu können. Dies schließt auch TinkerTool System ein. Sie könnten jedoch das Schwesterprogramm TinkerTool verwenden, um Ihre Finder-Einstellungen so zu verändern, dass der Finder auch unsichtbare Objekte anzeigt.
Ein wichtiger Teil der in macOS eingebauten Sicherheitsinfrastruktur liegt darin, möglicherweise gefährliche Dateien, die aus nicht vertrauensvollen Quellen stammen oder die über unsichere Datenkanäle wie das Internet übertragen wurden, nachzuverfolgen. Wenn Sie eine solche Datei oder ein Programm öffnen, erhalten Sie eine Warnmeldung, die nach einer Rückbestätigung fragt, ob Sie der Datei tatsächlich vertrauen. Die Quelle der Datei und die Zeitangabe, wann diese auf Ihren Computer geladen wurde, sind in der Meldung angegeben.
Dieses Feature wird technisch realisiert, in dem spezielle Quarantäne-Attribute an die Datei angefügt werden. TinkerTool System kann diese Daten anzeigen und Ihnen die Möglichkeit geben, das entsprechende Attribut zu entfernen und damit die Dateien aus der Quarantäne zu nehmen. Dies kann hilfreich sein, wenn Sie wissen, dass die Datei aus einer vertrauensvollen Quelle stammt und Sie die Datei in Ihrer eigenen Umgebung „öffentlich“ machen, z.B. bevor Sie diese in den Ordner Benutzer > Geteilt (/Users/Shared) auf Ihrer Platte speichern oder sie auf Ihrem lokalen Dateiserver ablegen. Auf diese Weise können Sie vermeiden, dass andere Benutzer mit der Warnmeldung konfrontiert werden. Diese sind möglicherweise nicht in der Lage, erfolgreich zu bestätigen, dass sie den Dateien vertrauen, da sie eventuell nicht die notwendige Schreibberechtigung für den gemeinsam genutzten Ordner haben.
Das Entfernen der Quarantänedaten aus einem Programm schaltet auch die Sicherheitsfunktion „Gatekeeper“ für dieses Programm ab. macOS erkennt nicht mehr, dass das Programm aus dem Internet heruntergeladen wurde, so dass dessen Dateien irrelevant für Gatekeeper werden.
Um die Quarantänedaten von einem einzelnen Objekt zu entfernen, führen Sie die folgenden Schritte durch:
Sie erhalten manchmal möglicherweise Dateien unbekannten Ursprungs oder mit unbekanntem Dokumententyp. In anderen Fällen haben Dateien möglicherweise ungültige Typmarkierungen oder Dateinamenserweiterungen, z.B. eine Datei, die vom Finder als PNG-Bild angezeigt wird, obwohl die Datei eigentlich ein JPEG-Bild enthält. Um herauszufinden, was tatsächlich in einer Datei enthalten ist, können Sie macOS in die Datei hineinschauen lassen, um zu analysieren, was deren Inhalt sein könnte. Führen Sie hierzu die folgenden Schritte durch:
Die Analyse wird vom zugrundeliegenden Betriebssystem durchgeführt, nicht von TinkerTool System. Aus diesem Grund können die Ergebnisse in verschiedenen Betriebssystemversionen leicht voneinander abweichen. Der Bericht wird grundsätzlich auf Englisch angezeigt, egal welche Sprache Sie in Ihren persönlichen Voreinstellungen ausgewählt haben.
Sie können nur eine Datei gleichzeitig auswählen. Es ist nicht möglich, Programme oder andere Pakete zu analysieren. Diese werden einfach als Directory dargestellt, dem technischen Fachbegriff für einen Ordner. Diese Analyse ist richtig, da Pakete in der Tat Ordner darstellen, die eine große Menge von unterschiedlichen Dateien beinhalten können, auch wenn der Finder diese als ein einzelnes Dateisymbol darstellt. Um eine der Dateien in einem Paket auszuwählen, wählen Sie dieses im Finder aus und verwenden Sie dann die Finder-Funktion Paketinhalt zeigen, um das Paket als Ordner darzustellen. Ziehen Sie dann eine der enthaltenen Dateien in das Feld von TinkerTool System.
In manchen Fällen kann es auch hilfreich sein, zu wissen, welche Metadaten die Spotlight-Suchmaschine über ein bestimmtes Objekt gespeichert hat. Um zusätzlich die Spotlight-Daten anzuzeigen, drücken Sie den Knopf Auch Spotlight-Metadaten zeigen unterhalb des Felds Ergebnis. Eine Tabelle wird erscheinen, die die vollständige Liste aller Spotlight-Attribute für das ausgewählte Objekt enthält.
Schlecht geschriebene Programme oder Installationsprogramme, die Berechtigungen nicht sauber beachten, hinterlassen oft Dateien oder Ordner auf Ihrem System, die nicht einfach in den Papierkorb geworfen werden können. In anderen Fällen legen Programme möglicherweise eine große Zahl von Dateien mit Schreibschutz an, die ebenso nicht einfach entfernt werden können. Falls Sie die Entfernung einer großen Menge von geschützten Dateien erzwingen möchten, oder falls Sie eine Datei oder einen Ordner mit unpassenden Berechtigungseinstellungen entfernen möchten, können Sie dies mit der Funktion Zwangslöschung durchführen:
Moderne Betriebssysteme und Dateisysteme haben keine Einschränkungen, wie tief Ordner verschachtelt werden können. Es gibt jedoch ein technisches Limit bei den Pfaden, die benutzt werden, um sich auf diese Ordner oder auf die Dateien, die sie enthalten, zu beziehen. In Übereinstimmung mit dem POSIX-Industriestandard muss ein Betriebssystem Dateizugriffspfade ab einer bestimmten Länge nicht mehr unterstützen, wenn auf ein Dateisystemobjekt in einem Programm, einem Befehl oder irgendeiner Funktion, die mit Dateinamen arbeitet, verwiesen wird.
In der Praxis bedeutet das, dass der Zugriff auf eine Datei in einer Hierarchie sehr tief verschachtelter Ordner mit langen Namen einfach fehlschlagen kann, wenn das Betriebssystem den absoluten Pfad dieser Datei nicht akzeptiert, weil er zu lang ist. Objekte in solchen Ordnern können auf der grafischen Oberfläche unsichtbar werden, z.B. im Finder oder in Dialogfenstern zum Öffnen/Sichern, da das System deren überlange Pfade nicht mehr verarbeiten kann.
Beachten Sie, dass Pfade von der Umgebung und der gegenwärtigen Situation abhängen. Wenn sich eine Datei auf Ihrem System-Volume mit dem Namen „Macintosh HD“ befindet, kann diese einen absoluten Zugriffspfad wie
/Users/MeinName/Documents/Ein/Verschachteltes/Ordner/Beispiel/Dokument.txt
haben. Falls diese Platte nun als externes Laufwerk von einem anderen Mac aktiviert wird, kann genau die gleiche Datei nun unter dem Pfad
/Volumes/Macintosh HD/Users/MeinName/Documents/Ein/Verschachteltes/Ordner/Beispiel/Dokument.txt
angesprochen werden, so dass sich die Länge des Pfades um den Teil vergrößert hat, der für „/Volumes/Macintosh HD“ benötigt wird, was der andere Mac nutzt, um sich auf die externe Platte zu beziehen. Pfade für identische Objekte können sich also unterscheiden, je nach dem, wie mehrere Platten miteinander kombiniert werden, um die gesamte Dateisystemhierarchie des laufenden Computers aufzubauen. In Firmennetzwerken können Objekte auf Datei-Servern in beliebigen Ordnern eingeblendet werden, die der Netzadministrator zu diesem Zweck auf den Klienten-Computern vorgesehen hat. In diesem Fall werden die Pfade zur Laufzeit auch einfach aneinandergehängt. Sie sind nirgendwo gespeichert.
Solche tiefen Ordnerhierarchien mit überlangen Zugriffsnamen können angelegt werden, indem man relative Pfade verwendet. Wir wollen an dieser Stelle nicht tiefer ins Detail gehen, aber das Betriebssystem unterstützt alternativ den Begriff des aktuellen Arbeitsordners. Sie können das System anweisen, in den Ordner bei
/Users/MeinName
zu „gehen“, dann in den Unterordner Ein zu navigieren, dort in dessen Unterordner Verschachteltes, und so weiter, wobei nur relative „Navigations“-Anweisungen mit kurzen Pfaden gegeben werden, anstatt die gesamte Ortsposition der Datei in eine einzige Pfadangabe zu packen.
Wenn von Pfadlängen die Rede ist, spielt nicht die reine Zahl der Zeichen die entscheidende Rolle, sondern die Speichergröße, die belegt wird, um den Pfad anzugeben. Alle modernen Betriebssysteme verwenden die Kodierung Unicode UTF–8 bei der Verarbeitung von Dateipfaden. Bei diesem Kodierungssystem werden lateinische Schriftzeichen, einschließlich Zeichen mit Akzenten für viele europäische Sprachen üblicherweise mit einem Byte pro Zeichen gespeichert. Zeichen vieler asiatischer Sprachen werden mit zwei Bytes gespeichert. Hochspezialisierte Zeichen wie Emojis benötigen vier oder noch mehr Bytes.
TinkerTool System kann ermitteln, welche Maximalzahl von Bytes die gerade laufende Version von macOS garantiert unterstützt, wenn auf Dateien per Pfad Bezug genommen wird. Es kann auch prüfen, ob alle Dateien in einer Ordnerhierarchie, die bei einem angegeben obersten Ordner beginnt, im Moment adressiert werden können, ohne dieses Limit zu überschreiten.
Sie können eine zusätzliche Wahlmöglichkeit einschalten, nicht nur die Pfade zu testen, so wie sie im Moment sind, sondern auch mögliche Pfade zu überprüfen, die entstehen könnten, falls ein Programm versucht, die überprüften Dateien auf ein anderes Volume zu kopieren, unter der Annahme, dass es hierzu absolute Pfade nutzt. Wie wir bereits oben erwähnt hatten, müsste der Pfad des Einblendungspunkts (Mount Point) für das Ziel-Volume zu den bereits vorhandenen Pfaden hinzugefügt werden, falls ein Programm versucht, einen „Klon“ eines Volumes zu erstellen, indem es dessen Inhalt Datei für Datei auf ein anderes kopiert.
Führen Sie die folgenden Schritte durch, um eine Ordnerhierarchie nach überlangen Zugriffspfaden abzusuchen:
Danach wird die Suche gestartet. Sie kann jederzeit abgebrochen werden, indem Sie den Knopf Stopp im Statusfenster klicken. Nachdem alle Prüfungen abgeschlossen sind, wird das Ergebnis in einem weiteren Dialogfenster angezeigt. Falls bei allen Objekten ein problemloser Zugriff zu erwarten ist, wird ein grünes Symbol mit Häkchen angezeigt. Falls ein oder mehrere Probleme gefunden wurden, zeigt das Ergebnisfenster an:
Bei der Verwendung eines Öffnen-Knopfes zeigt der Finder möglicherweise nicht das jeweilige Dateisystemobjekt, da er selbst ja auch von dem Pfadproblem betroffen ist, den Ort des Objekts also nicht mehr richtig verarbeiten kann. Stattdessen gibt TinkerTool System dem Finder die Anweisung, den „tiefsten“ Ordner in der Hierarchie zu öffnen, der immer noch sicher dargestellt werden kann.
Obwohl der angezeigte Ordner noch vom Finder verarbeitet werden kann, können einige oder alle Inhalte dieses Ordners im Finder-Fenster bereits unsichtbar sein, da der Finder nicht in der Lage ist, die Namen der Objekte an dieser tiefen Ebene der Hierarchie zu bewältigen. Falls Sie den vermeintlich leeren Ordner löschen, könnten Sie Daten verlieren!
Sie sollten den Ordner an dieser oder einer höheren Ebene umbenennen, so dass er einen kürzeren Namen erhält, um das Problem zu beheben. Alternativ können Sie den Ordner stattdessen auch an eine höhere Position in der Hierarchie bewegen. Es wäre nicht angemessen, dies automatisch durchzuführen, so dass Ihnen TinkerTool System hierbei nicht weiterhilft. Die Neuorganisation der Ordner sollte vom Eigentümer der Dateien durchgeführt werden, der die verschachtelte Hierarchie angelegt hat.
In einigen Fällen betrifft die Frage, wie lang der Pfad eines Dateisystemobjekts sein darf, um korrekt verarbeitet werden zu können, nicht das lokale System, sondern die Zusammenarbeit mit anderen Systemen. Beispielsweise haben Sie vielleicht einen Ordner eingerichtet, der automatisch mit einem fernen Ordner im Netz synchronisiert werden soll, aber der Netzwerk-Server verwendet andere Limits für akzeptierte Pfadangaben.
Zusätzlich zu der lokalen Prüfung bietet TinkerTool System einen einfachen Schnelltest, der eine ausgewählte Ordnerhierarchie gegen eine Pfadlängengrenze prüft, die Sie selbst angeben können. Führen Sie hierzu die folgenden Schritte durch:
TinkerTool System überprüft nun den Ordner und alle seine Unterordner auf dem gleichen Volume, in denen Sie Leserecht haben, und sammelt alle Dateisystemobjekte in einer Liste, bei denen die angegeben Pfadlänge überschritten ist. Das Ergebnis wird am Ende des Suchvorgangs angezeigt, wobei die Pfade und deren jeweilige Längen angegeben werden. Durch Auswählen von Zeilen können Sie den jeweiligen Pfad in voller Länge einblenden lassen und auf Wunsch auch (soweit technisch machbar) im Finder öffnen.
Der minimale Grenzwert, den Sie angeben können, liegt bei 200 Bytes, das Maximum entspricht dem lokalen Limit des laufenden Betriebssystems.
Viele der bereits in diesem Kapitel genannten Dateiergänzungen wie HFS-Attribute oder Quarantänemarkierungen stellen Zusatzinformationen dar, die zusätzlich zu einer Datei oder einem Ordner gespeichert sein können. Hierzu gehören auch noch einige weitere Elemente wie beispielsweise Farbetiketten im Finder, Tags, Spotlight-Kommentare, Sicherungsmarkierungen von Time Machine und vieles andere mehr. Alle modernen Versionen von macOS fassen diese Zusatzdaten unter dem Stichwort Erweiterte Attribute zusammen. Jedes Erweiterte Attribut trägt einen bestimmten Namen, der von dem Programm frei vergeben werden kann, das dieses Attribut anlegt und verwendet. Mit jedem Namen ist dann eine gewisse Folge von Bytes verknüpft, die den Wert oder Inhalt des Attributs darstellt. Was als Inhalt gespeichert wird, liegt im Ermessen des jeweiligen Programms. Die Anzahl der Erweiterten Attribute, die an ein Dateisystemobjekt geknüpft werden kann, ist theoretisch unbegrenzt.
Ältere Versionen von macOS oder dem klassischen Mac OS haben ein ganz ähnliches Konzept genutzt, nämlich sogenannte benannte Zweige einer Datei (engl. named forks). Hier spielte insbesondere der Ressourcenzweig (resource fork) eine wichtige Rolle. Der Vorteil von Erweiterten Attributen, bzw. Dateizweigen besteht darin, dass sich die Zusatzdaten zusammen mit dem eigentlichen Inhalt der Datei (dem sogenannten Datenzweig) unter einem einzelnen Symbol und Dateinamen verwalten und transportieren lassen. Der Nachteil besteht darin, dass nicht alle Dateisysteme (z.B. das FAT-Format von MS-DOS) solche Attribute speichern können. Wenn eine mit vielen Attributen versehene Datei auf eine Platte kopiert wird, die nicht darauf vorbereitet ist, solche Funktionen zu unterstützen, können die zusätzlichen Datenströme einfach verlorengehen. Auch ist es nicht mehr so einfach, die benötigte Speicherplatzgröße einer Datei anzugeben, wie im simplen Fall.
In modernen Versionen von macOS wird der Ressourcenzweig intern als Erweitertes Attribut gespeichert, das den Namen com.apple.ResourceFork trägt.
Es kann verschiedene Gründe geben, Erweiterte Attribute von Dateien zu entfernen. Hier zwei Beispiele aus der Praxis:
Sie können in TinkerTool System eine Datei oder einen ganzen Ordner voller Dateien angeben und sich dort alle vorkommenden Erweiterten Attribute anzeigen lassen. Sie können danach auswählen, eines oder alle Attribute mit einem bestimmten Namen aus der gesamten Menge der Dateiobjekte zu löschen. Bitte beachten Sie, dass Sie zur Anzeige Leserecht für die betroffenen Ordner und Erweiterten Attribute benötigen. Zum Löschen wird entsprechend Schreibrecht benötigt.
Führen Sie die folgenden Schritte durch, um Erweiterte Attribute anzuzeigen, bzw. zu löschen:
Bevor tatsächlich Attribute gelöscht werden, zeigt TinkerTool System ein herausgleitendes Dialogfenster an, in dem alle vorgefundenen Attribute und die dazugehörigen Dateisystemobjekte aufgelistet werden:
Die Löschung findet statt, sobald Sie den Knopf Löschen im Dialogfenster betätigen. Alle Objekte bleiben unberührt, wenn Sie den Knopf Abbrechen drücken.
Sie sollten diese Funktion nur dann verwenden, wenn Sie genau wissen, was Sie tun, insbesondere welche Attribute zu welchem Zweck gebraucht werden. Möglicherweise können bestimmte Dokumente nicht mehr geöffnet werden, wenn deren Attribute entfernt wurden.