Die übliche Art, eine Verbindung zu einem NFS-Server herzustellen und auf gemeinsam genutzte Dateien zuzugreifen, ist das Anlegen von Autoaktivierungseinträgen. Die technischen Daten zum Herstellen einer Verbindung werden auf einem Verzeichnisknoten abgelegt und die Verbindung mit einem Ordner, dem Aktivierungsort verknüpft. Sobald irgendein Programm, z.B. der Finder, den Aktivierungsort öffnet, stellt macOS vollautomatisch die Verbindung zum Server her und die freigegebenen Dateien werden sichtbar. In der englischen Fachsprache wird der Begriff Automount Trigger für einen solchen Ordner verwendet. Nähere Informationen finden Sie auch im Einführungskapitel.
Auch das Trennen von Verbindungen geschieht vollautomatisch, sobald das Betriebssystem bemerkt, dass Daten am Aktivierungsort längere Zeit nicht mehr benutzt wurden. Apples Voreinstellung liegt bei 60 Minuten. Wurde die jeweilige Verbindung innerhalb dieser Wartezeit nicht genutzt, wird sie automatisch getrennt. Auf diese Weise bleibt der Speicherbedarf und der Aufwand zur Überwachung der einzelnen Server-Verbindungen immer so niedrig wie möglich. Dies ist wichtig, da besonders in großen Netzen das Anlegen von mehreren Tausend Autoaktivierungseinträgen nicht ungewöhnlich ist.
Autoaktivierungseinträge werden auf einem oder mehreren Verzeichnisknoten gespeichert. Alle von Ihrem Computer aus zugreifbaren Verzeichnisknoten werden automatisch von NFS Manager gefunden und aufgelistet. Für jeden Knoten erscheint eine Rubrik Autoaktivierungen von … als Konfigurationsthema im Steuerungsfenster.
Der Knoten /Local/Default steht Ihnen immer zur Verfügung. Sie können ihn dazu verwenden, Einträge auf diesem Computer lokal zu speichern. Die Einträge werden dann allerdings nicht gemeinsam von mehreren Computern verwendet. Jeder Klient muss in diesem Fall einzeln konfiguriert werden.
Um einen neuen Eintrag hinzuzufügen, drücken Sie auf den Knopf [+] unterhalb der Tabelle. Hierdurch wird eine neue Zeile mit Standardvorgaben in die Tabelle eingefügt. Sie müssen diese Werte mit den für Ihre Konfiguration zutreffenden Daten überschreiben:
Tragen Sie bei NFS-Server entweder den DNS-Namen oder die IPv4-Adresse des Servers ein, zu dem eine Verbindung aufgebaut werden soll. Falls der Server sein NFS-Angebot über Apples Bonjour-Technik im Netz bekanntmacht, können Sie auch die Schaltfläche Auswählen … betätigen und den Server aus einer Liste wählen.
Geben Sie bei Freigabepfad den Namen der Freigabe an, auf die Sie auf diesem Server zugreifen möchten. Der Name ist normalerweise der absolute Pfad, unter dem der Server auf die Daten zugreift. Falls Sie den Namen nicht wissen, aber den Server bereits korrekt eingegeben haben, können Sie auf den Knopf Auswählen … drücken. Es wird die Liste aller auf dem Server vorhandenen NFS-Freigaben angezeigt und Sie können die passende Freigabe wählen. Falls NFS Manager nicht reagiert, wenn Sie auf den Knopf Auswählen … gedrückt haben, zeigt dies an, dass es ein Netzwerkproblem gibt, den ausgewählten Server zu kontaktieren. Sie müssen in diesem Fall warten, bis macOS alle Verbindungsversuche zum dem ausgewählten Server wieder abbricht.
NFS Manager zeigt die Server-Adresse (URL) für die Autoaktivierung in kleiner Schrift unterhalb der Haupteingabefelder an. Diese Adresse kann mit der Funktion Gehe zu > Mit Server verbinden des Finders verwendet werden, um eine nicht automatische, manuelle Verbindung aufzubauen. Sie können die Zeile durch Ziehen oder durch Kopieren/Einfügen direkt in das Eingabefeld des Finders übertragen.
Sie können eine Autoaktivierung löschen, indem Sie sie in der Tabelle auswählen und dann den Knopf [—] unterhalb der Tabelle drücken.
Im Abschnitt Aktivierungsort geben Sie an, welcher Ordner auf Ihrem Computer dazu verwendet werden soll,
Es gibt zwei unterschiedliche Betriebsarten, zwischen denen Sie wählen können:
AUTOMATISCH: macOS soll sich vollautomatisch um das Anlegen, Benennen und Entfernen dieser Ordner kümmern. In diesem Fall erscheinen die Ordner jeder Freigabe, bzw. jedes Servers im Ordner Netzwerk > Servers Ihres Computers.
Sie können den Netzwerkordner im Finder öffnen, indem Sie den Menüpunkt Gehe zu > Netzwerk aufrufen oder die Tastenkombination ⌘ + ⇧ + K betätigen. Auf der UNIX-Ebene erreichen Sie diesen Ordner über den Pfad /Network.
Innerhalb des Servers-Ordners werden die einzelnen Freigaben noch einmal nach dem Namen (oder IP-Adresse) des Servers und nach Namen der Freigabe gegliedert. Die Freigabe /Schriftarten des Servers macserver.local erscheint beispielsweise im Ordner Netzwerk > Servers > macserver.local > Schriftarten.
VORDEFINIERT: Sie geben einen festen Ort an, an dem die Freigabe aktiviert und eingeblendet werden soll. Die Eingabe erfolgt über den absoluten Unix-Pfad des Ordners. Falls es den Ordner bereits gibt, können Sie durch Drücken der Taste Auswählen … dorthin navigieren.
macOS legt diesen Ordner automatisch an, falls es ihn nicht gibt. Liegen in diesem Ordner bereits Dateien, werden diese Dateien entweder weggeblendet, während die Server-Verbindung aktiv ist, oder sie werden durch die Daten der Freigabe überlagert („vermischt“). Letztere Möglichkeit kann auf Wunsch über die Option Inhalt mit Ordner am Aktivierungsort überlagern eingeschaltet werden.
Sie müssen berücksichtigen, dass die folgenden Einschränkungen bestehen, wenn Sie die Aktivierungsorte von NFS-Autoaktivierungen definieren:
Wenn Sie zum Beispiel
/Users/Shared/mnt/NFS1
als Aktivierungsort verwenden möchten, müssen Sie stattdessen
/System/Volumes/Data/Users/Shared/mnt/NFS1
als Pfad angeben. Der Automounter macht die Aktivierung an beiden Orten verfügbar.
Jede Verbindung zum NFS-Server kann mit zusätzlichen Wahlmöglichkeiten versehen werden, um sie besonderen Anforderungen anzupassen. Stellen Sie eine Verbindung zu einem Server her, der nicht mit macOS, sondern mit einem anderen Betriebssystem arbeitet, kann es sogar erforderlich sein, bestimmte Wahlmöglichkeiten ein- oder auszuschalten, da sonst die Kommunikation nicht einwandfrei funktioniert.
Die drei wichtigsten Wahlmöglichkeiten sind durch Ankreuzfelder beim Punkt Optionen sichtbar:
Eine große Zahl an weiteren Wahlmöglichkeiten können Sie konfigurieren, wenn Sie den Knopf Weitere Optionen einblenden betätigen. Diese Optionen werden auf einer getrennten Seite beschrieben.
Für neu angelegte Autoaktivierungen schaltet NFS Manager auch die beiden Funktionen Operationen sollen fehlschlagen wenn Server nicht antwortet und Im Hintergrund weiterversuchen wenn Kontakt fehlschlägt, die in den meisten Fällen nützlich sind, ein. Falls Sie diese Funktionen abschalten möchten, müssen Sie den Punkt Weitere Optionen einblenden verwenden.
Wenn Sie die gewünschten Autoaktivierungen eingerichtet oder geändert haben, können Sie die gesamte Tabelle auf dem jeweiligen Verzeichnisknoten speichern. Hierbei werden die Änderungen auch angewendet, d.h. macOS wird gezwungen, die neue Tabelle einzulesen und neue Aktivierungspunkte wirksam werden zu lassen, bzw. nicht mehr gültige abzuschalten. Betätigen Sie hierzu die Schaltfläche Anwenden rechts unten.
Um alle Änderungen zu verwerfen und zum letzten gespeicherten Stand zurückzukehren, betätigen Sie die Schaltfläche Zurück.
Ist ein Aktivierungseintrag abgespeichert, bereitet macOS die Server-Verbindung und den Aktivierungsort vor. Die eigentliche Verbindung wird aber erst aufgebaut, sobald die Aktivierung ausgelöst wird. Hierzu reicht es aus, den Aktivierungsort mit irgendeinem Programm zu öffnen. Sie können auch NFS Manager hierzu verwenden:
Beachten Sie, dass automatisch aktivierte Verbindungen zu NFS Servern nicht als Symbol auf dem Schreibtisch oder in der Seitenleiste des Finders erscheinen. Dies wäre nicht sinnvoll, da es bei der Arbeit mit NFS in großen Netzen üblich ist, hunderte von gleichzeitig aktiven Verbindungen zu verwenden. Die vielen Symbole wären kaum zu überschauen.
Wenn Sie eine bestimmte Freigabe öfter verwenden, ist es stattdessen empfehlenswert, den Aktivierungsort der Freigabe in die Seitenleiste oder die Symbolleiste des Finders zu schieben. Sie können so jederzeit mit einem Mausklick auf die Daten zugreifen, bzw. die Aktivierung auslösen.
Sie können auch mit NFS-Manager einen Verweis für die Freigabe auf Ihrem Schreibtisch anlegen. Dies geschieht mit dem Punkt Aktive Verbindungen.