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Warum zeigt das Programm für meinen Computer doppelt so viele Kerne, wie eigentlich vorhanden sind?

Hinweis: Macs mit Apple-Silicon-Prozessoren betrifft dies nicht.

Systemmonitor verwendet die gleiche Sicht auf den Computer, wie sie auch von macOS und allen anderen laufenden Programmen geteilt wird. Moderne Prozessoren verwenden eine Technik, bereits in der Hardware mehr Prozessoren zu simulieren, als eigentlich vorhanden sind. Diese Technik wird als Simultanes Multi-Threading (SMT, „gleichzeitige Bearbeitung mehrerer Handlungsstränge“) bezeichnet. Bei Intel wird hierfür auch der Produktname Intel® Hyper-Threading Technology verwendet.

Damit die einzelnen Teilkomponenten, aus denen ein Prozessorkern zusammengesetzt ist, besser ausgelastet werden, sind bestimmte Teile, insbesondere für die Vorverarbeitung eingehender Befehle, doppelt ausgelegt. Intern kann der Prozessor einzelne Teilaufgaben besser auf seine Komponenten verteilen, wenn er so tut, als wären zwei Prozessoren vorhanden. Er wird dann vom Betriebssystem mit zwei Befehlsfolgen gleichzeitig gespeist. Durch diese absichtliche „Überbelastung“ kann er nun intern die Aufgaben so geschickt umorganisieren, dass möglichst wenige seiner Teilkomponenten brachliegen und ungenutzt bleiben. Hierdurch steigt der Datendurchsatz, wobei natürlich niemals die Leistung von zwei echten Prozessoren erreicht wird. Der tatsächliche Gewinn durch die Verwendung dieser Technik hängt sehr stark davon ab, wie sich die Befehlsfolgen auf die zur Verfügung stehenden Komponenten verteilen lassen, ohne dass Konflikte durch Überbelegung (Doppelverplanung) entstehen.

Wenn Sie also einen Computer mit zwei Vierkernprozessoren haben, so sind acht echte Kerne vorhanden. macOS verwaltet diese acht Kerne jedoch wie sechzehn Prozessoren und richtet seine gesamte Prozessverplanung darauf aus. An alle Programme wird das Vorhandensein von 16 Prozessoren gemeldet. Dies gilt auch für alle Überwachungs- und Messprogramme wie Systemmonitor. Den Programmen ist es technisch unmöglich, zwischen echten und simulierten Prozessoren zu unterscheiden.